Nurejew und Wien

ORT:

Österreichisches Theatermuseum Wien – Palais Lobkowitz

 

AUFTRAGGEBER:

Österreichisches Theatermuseum Wien

 

ZEITRAUM:

29.1.–23.3.2003

 

BERICHT:

Anläßlich des 10. Todestages in Erinnerung an den großen kaukasischen Tänzer, der in Wien vor allem mit seiner „Schwanensee“ - Choreografie und seiner Partnerin Margot Fonteyn Furore machte. 1982 zum österreichischen Staatsbürger geworden, stirbt er im Jahre 1993 an den Folgen von Aids.

„Durch die rote Bodengestaltung wollten wir … die Leidenschaft, Energie und Vitalität Nurejews zum Ausdruck bringen und vielleicht sogar einen Hinweis auf sein frühes Ende geben…“

(Kuratorinnen: Dr. Andrea Amort / Jarmilla Weißenböck)

 

Zahllose Fotografien und zweidimensionale Dokumente in eine inhaltliche und formale Ordnung zu bringen und vor allem den Betrachter nicht zu ermüden sondern Interesse zu wecken und ihn an seiner entdeckerischen Neugier zu packen: dies war hier im besonderen die Anforderung an die Gestaltung des Materials, das zum allergrößten Teil aus einer Menge an kleinen Formaten und zum geringeren Teil aus dreidimensionalen Ausstellungsobjekten besteht.


Folgende Gestaltungskriterien waren für die Präsentation ausschlaggebend:

- zur inhaltlichen Strukturierung der Ausstellung wurde jeder Stellwand ein bestimmtes Thema zugeordnet;

- die Präsentation vieler Fotos als Scans und die entsprechende grafische Bearbeitung erlaubten einen flexibleren Umgang mit den unterschiedlichen Größen;

- einzelne besonders wichtige Fotos und Dokumente sind in einer zweiten Ebene als Originale eingefügt;

- die Positionierung der Stellwände soll ein raumübergreifende Struktur erzeugen, die die beiden eher unterschiedlichen Räume miteinander verbindet;

- der rote Teppichboden bindet ebenfalls die Ausstellungsräume zusammen und soll eine großzügige und festliche Atmosphäre erzeugen;

- die Transparenz der Stellwände soll eine gewisse Leichtigkeit erzeugen, die assoziativ mit der Tanzkunst im Sinne einer Überwindung der Schwerkraft gesehen werden kann.

- der Gedanke der Schwerelosigkeit setzt sich auch in den "schwebenden" Projektionstafeln fort, die durch das bewegte Bild und mit der Tonkulisse zusätzliche Dimensionen der Wahrnehmung erschließen. Die projizierten Tänzer schweben gleichsam wie Luftwesen über den Köpfen der Betrachter;

- einzelne Wand- und Bodenvitrinen mit "Fundstücken" sind thematisch zugeordnet und zur Auflockerung in die Ausstellung eingestreut.